AdFends-Kalender 2025 – Türchen 7

Wenn gut gemeint nicht gut gemacht ist

Dem Hauseigentümer gefiel der ursprüngliche Sandsteinsockel nicht und so beauftragte er ein Unternehmen, den Sockel mit einer Vormauerung aus Natursteinen zu verkleiden. Eine sicherlich ansprechende Variante – allerdings mit fatalen Folgen.

Der Sandsteinsockel transportiert Feuchtigkeit aus dem Boden zwar nach oben, aber durch seine offene Oberfläche wird dieses Wasser durch Verdunstung an die Umwelt abgegeben. Durch die Vormauerung ist dieser Prozess jedoch unterbunden und die Feuchtigkeit gelangt komplett an die Fachwerkschwelle. Zusätzlich läuft Schlagregen an der Fassade herab, dringt hinter die Vormauerung in den Sandstein und durchnässt die hölzerne Schwelle zusätzlich.

Diese ständig vorhandene Feuchtigkeit bildet einen idealen Lebensraum für holzzerstörende Pilze, gegen die die meisten Hölzer auf Dauer den Kürzeren ziehen. Gut zu sehen auf den Bildern: Die Schwelle ist großflächig verfault und musste teilweise erneuert werden.

Im vorliegenden Fall wurde der Schaden frühzeitig erkannt und konnte durch den Austausch eines Teiles der Schwelle behoben werden. Dazu wurde Lärchenholz verwendet, weil dies bei geringeren Kosten eine bessere Haltbarkeit als das vorher verbaute Kiefernholz aufweist.

Unser Rat an alle Besitzer von Fachwerkhäusern: Auf Sandsteinen ruhen Fachwerkhäuser seit Jahrhunderten sicher. Sie haben sich bewährt und sollten keinesfalls durch Vormauerungen, Verfliesungen oder Putz versteckt werden. Den Nachteil des Sandsteins, dass er Feuchtigkeit gut transportiert, gleicht er durch seine Fähigkeit zur Verdunstung wieder aus – diese Eigenschaft muss erhalten bleiben. Sonst kann’s teuer werden!