AdFendsKalender 2023 – 9. Türchen

Eigentlich ein süßer Kerl, so ein Waschbär. Leider richtet er zum Teil erhebliche Schäden an den Gebäuden an, die er als Bleibe auserkoren hat.

Zimmerleute dürfen seit der letzten Reform der Handwerksordnung auch eine Vielzahl verschiedener Dacheindeckungen durchführen. Daher werden auch wir immer öfter zur Behebung von Schäden gerufen, die durch Waschbären oder auch Marder verursacht wurden.

Die Palette der Schäden beginnt bei verschobenen Ziegeln und setzt sich fort über hochgebogene Bleiverwahrungen, zerstörte Unterdeckbahnen, herausgerissene Wärmedämmung bis hin zur Einrichtung von „Toiletten“ durch die Vierbeiner. Letzteres zu entsorgen ist wahrhaftig kein „Zuckerschlecken“ und erfordert schon ein robustes Riechorgan.

Hier hat ein Marder beim Eindringen in einen Dachstuhl einen Ziegel so verschoben, dass ständig etwas Regenwasser unter die Ziegeln lief und die Konterlatte und auch die Dachlatten mittlerweile durch Fäulnis stark geschädigt waren. Die Schadenstelle war von unten nicht zu sehen weil sie sich hinter einem Schornstein befand. Das eingedrungene Wasser lief über die Unterdeckbahn in die Dachrinne ab. Außerdem hatte der Marder die Unterdeckbahn neben der verschobenen Ziegel zerrissen und es sich in der Wärmedämmung gemütlich gemacht. Dabei hatte der Übeltäter noch Glück, weil genau im Schadenbereich die Kabel der Photovoltaikanlage verlegt waren, die er aber nicht angeknabbert, wie er das gerne bei Autos tut – es hätte wahrscheinlich für ihn tödlich geendet, Die Kabel mussten übrigens, genau wie einige Module der Anlage, für die Reparatur demontiert werden.

Letztendlich ein Schaden im vierstelligen Bereich!

Aufgefallen ist das Ganze erst, nachdem der Gebäudebesitzer im Inneren der Dachgeschosswohnung einen Fleck an der Decke bemerkte und sich ein übler Geruch ausbreitete – allerdings in einiger Entfernung vom Eingang der Marderwohnung.

Die Tiere legen ihre Toilette nicht dort an wo sie wohnen.

Clevere Genossen!